Hallo mein Schatz, du fehltst mir immer noch sehr.
Hiermit möchte ich euch einen kleinen Einblick von Norbert geben:
Norbert war ein Mensch, der durch seine Erscheinung und sein Wesen bestechen konnte. Mit seinen 1,84 Metern Größe war er eine stattliche Figur, die sofort ins Auge fiel. Sein ovales Gesicht, geprägt von einer krummen Nase und großen Ohren, strahlte eine besondere Präsenz aus. Die Leidenschaft für seine Brille machte ihn zu einem unverwechselbaren Charakter. Trotz seiner sehr kurzen Haare lag in seinem gepflegten Äußeren eine gewisse Sorgfalt, die er nicht zuletzt den vielen Stunden im Bad verdankte.
Seine Augen waren ein faszinierendes Spiel aus Grün, Blau und Grau – sie schimmerten voller Leben und verrieten sowohl seine liebevolle als auch seine strenge Seite. Sein herzhaftes Lachen erfüllte jeden Raum, während seine schmalen Lippen und großen Zähne ihm ein fast schelmisches Aussehen verliehen. Ein fliehendes Kinn und Grübchen, die beim Lächeln sichtbar wurden, zeugten von seinem Schalk im Gesicht.
Persönlich war er eine komplexe Mischung aus Liebe und Sturheit. Auf der einen Seite war er penibel und äußerst hilfsbereit, immer bereit, andere zu unterstützen. Auf der anderen Seite konnte er gegenüber seiner Tochter eine strenge Hand haben und war in sportlichen Angelegenheiten eher bequem. Er war extrovertiert, lustig und gesellig, stets voller Energie und Begeisterung für die Dinge, die ihn interessierten. Dabei blieb er jedoch auch ein wenig pessimistisch – eine Eigenschaft, die ihn nicht hinderte, seine Ehrlichkeit und sein Pflichtbewusstsein in den Vordergrund zu stellen. Er war belesen und neugierig, stets auf der Suche nach neuem Wissen. Er war für mich und seiner Tochter auf seiner Art ein hervorragender Mentor. Er glaubt immer an die Selbstständigkeit der Frauen und das diese eigentlich die bessere Menschen sind.
Norbert war sehr engagiert in seinem Verein „WakeupInternet“. Hier setzte er sich mit viel Hingabe dafür ein, Frauen zu beraten, die im Internet Opfer von Übergriffen geworden waren, und half dabei, die Verantwortlichen zu finden.
Sein Herz schlug besonders für E-Bike-Fahren, den Besuch von Flohmärkten, das Sammeln von Münzen und alten Büchern.
Zukunftspläne hatte er auch: Er freute sich auf die Zeit mit seinen Enkelinnen und wollte ein aufmerksamer und liebevoller Großvater sein, der immer ein Auge auf sie hatte und die er gerne mit seinem Schalk und Unsinn geärgert hätte. Seine Erinnerungen werden jedoch in uns allen und durch die grün, blauen und grauen Augen seiner Enkelinnen lebendig bleiben, und sein Geist wird immer in der Gemeinschaft weiterleben, die er so gebraucht hat.
In Liebe
Heike